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MUN-Konferenz in Budapest

Von 10. bis 17. April war der Seminarkurs Model United Nations bei der MUN-Konferenz in Budapest. Die K1-Schüler*innen Tess, Lian, Franca, Ella, Wanja und Simon haben Ihre Erlebnisse im folgenden Bericht festgehalten.

 Heute ging es endlich los! Um 6:15 Uhr warteten Frau Stürner und Frau Hakenes am Hauptbahnhof in Freiburg auf uns. Nachdem wir uns alle mit genügend Proviant versorgt hatten, stiegen wir pünktlich um 6:45 Uhr in den Zug. Nach 12 Stunden Zugfahrt wurden wir in Budapest von unseren ungarischen Supervisoren Emma und Abel mit offenen Armen erwartet. Anschließend brachten sie uns zu unseren Gastfamilien, bei denen wir die nächsten 7 Tage verbrachten. Am nächsten Tag trafen wir uns um 8 Uhr morgens an der Schule, um gemeinsam zu frühstücken. Wir aßen im „Budapest Baristas“ und ließen uns die Eggs Benedict, Pancakes sowie die Avocado Toasts schmecken.

Nach dem Frühstück gingen wir wieder zurück zur Schule, um uns für die Konferenz zu registrieren. Wir bekamen alle unsere Badges und Armbänder, und die Vorfreude für die anstehenden Tage wurde immer größer. Der nächste Schritt auf unserer To-Do-Liste war eine kleine Stadtrundfahrt durch Budapest. Besonders gefallen hat uns die St.-Stephans-Basilika. Nach dem Mittagessen ging das Day-0-Programm los. Vor allem beim Volleyballturnier waren wir aktiv und konnten schon die ersten Freundschaften knüpfen. Auch das anschließende Punk-Rock-Konzert der Schulband BoBoBoys war durchaus unterhaltsam und eröffnete Möglichkeiten zur Knüpfung erster Kontakte mit den anderen Schüler*innen. Todmüde, aber voller Begeisterung fielen wir abends ins Bett.

Am ersten Konferenztag wurden alle MUN-Delegierten der über 20 verschiedenen teilnehmenden Schulen für die Eröffnungskonferenz in das Urania-Filmtheater geladen. Nach einigen Eröffnungsreden und Grußworten aus dem UN-Hauptquartier von Generalsekretär António Guterres persönlich, wartete die erste Herausforderung auf die ausgewählten Botschafter*innen. Einige Delegationen hatten eine Eröffnungsrede vorbereitet, darunter auch unsere Botschafterin für das von uns repräsentierte Land Dänemark. Mehr als souverän meisterte Tess ihre Aufgabe, ein erster wichtiger Schritt für eine erfolgreiche Konferenz.

In den nächsten Tagen waren alle Schüler*innen in verschiedenen UN-Kommittees als Delegierte vertreten und haben die unterschiedlichsten Themen diskutiert. Im Folgenden ein paar kleine Einblicke:

Am zweiten bis vierten Tag nahm ich an der „Commission on the Status of Women“ teil. Als sogenanntes "intermediate" Komitee hatten wir unsere eigene Problemstellung, die wir dort in den nächsten Tagen diskutierten, bereits im Voraus erhalten und hatten demnach reichlich Zeit, uns darauf vorzubereiten. Doch es wird einem schnell klar, dass weitere Recherche während der Konferenz absolut und dauernd nötig ist. In dem Komitee hat jedes Land am ersten Tag seinen Standpunkt in einer kurzen Rede dargelegt, und anschließend hatte man die Möglichkeit, den jeweiligen Ländern mit Fragen ordentlich auf den Zahn zu fühlen. Das Ziel war nach ausreichender Debatte am Ende der Konferenz mit einer Resolution aufzukommen, die effektive Maßnahmen beinhaltet, in meinem Fall, um der Benachteiligung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt entgegenzuwirken. Währenddessen taten sich immer neue Dimensionen des Themas auf und es wurde immer komplexer, auf einen generellen Konsens zu stoßen, da von jedem Land andere Ansichten vertreten wurden. Am Tag vier erhielten wir eine akute Krise, zu der wir konkret Stellung beziehen mussten und zu der ebenfalls eine Resolution verabschiedet wurde. Diese kleine Herausforderung hat zum wiederholten Mal die Debatierkünste der einzelnen Abgeordneten auf die Probe gestellt und brachte ein wenig Abwechslung mit sich. Es wäre gelogen, wenn man an dieser Stelle nicht anführen würde, dass die Konferenz anstrengend war, aber für mich überwiegt deutlich der Spaß am Diskutieren, die neu entdeckten Fertigkeiten, wenn man aus seiner Komfortzone tritt, und nicht zuletzt der internationale Austausch mit Schülern in meinem Alter aus anderen Ländern und Kulturräumen.

Als Delegierter im World Trade Organization (WTO) Committee und Repräsentant von Dänemark gab es viel zu lernen und zu diskutieren. In dem „advanced committee“ gab es täglich Updates zu einer fiktionalen Krise, die jedoch auf tatsächlichen realen Bedrohungen basierte, wie die Gefahr von Terroranschlägen im heutigen Zeitalter. Dabei lag der Fokus auf den resultierenden wirtschaftlichen Folgen und Problemen, aber vor allem auf der Lösungssuche und der internationalen Kooperation. Besonders der Delegierte von Russland, ein Schüler aus Ungarn, hat sein Land sehr stark vertreten, was die westlichen Delegierten ordentlich unter Druck gesetzt hat.

Geschafft, übermüdet und trotzdem noch motiviert nach zwei produktiven Tagen, welche durch intensive Diskurse und Debatten geprägt waren, begann nun der letzte Tag unserer 3-tägigen Diskussionsrunde im Counter Terrorism Committee. Unsere fiktionale Krise erreichte ihren Höhepunkt und es musste erst einmal gegrübelt werden, um die richtigen diplomatischen Lösungsansätze zu finden. Auch wenn die Stimmung etwas leichterer und humorvoller war als an den vorherigen Tagen, kamen den Delegates geniale und vor allem kreative Ideen, die man auch aus der Feder von richtigen Diplomaten und Politikern vermuten könnte. Viele hatten schon eine große Vorfreude auf die official party am Abend. Und so verging die Zeit auch umso schneller. Schick gemacht und motiviert eroberten wir gemeinsam mit Frau Stürner und Frau Hakenes, die Mitte der Tanzfläche. Alles in allem war es ein wahnsinnig spaßiger Abschluss und erinnerungswürdiger Abend.

Der letzte offizielle Tag der BIMUN-Konferenz begann morgens mit der General Assembly, also der Generalversammlung. Drei von uns aus den Advanced Committees haben noch an ihrer Krisensituation gearbeitet, die anderen Delegierten waren in der Generalversammlung vertreten. Hier haben die „main submitter“ die Resolutionen ihrer jeweiligen Komitees vorgestellt. Anschließend haben alle Delegationen darüber abgestimmt. Die Abstimmungen waren teilweise sehr spannend, da das Ergebnis oft knapp war, jedoch wurden am Ende alle Resolutionen verabschiedet. Nach dem Mittagessen ging es in das Urania National Film Theater für die Abschlusszeremonie. Hier haben der Präsident und der Vizepräsident der Generalversammlung einige nette Worte über die gesamte Konferenz zum Besten gegeben und der vom Organisationsteam gedrehte Rückblickfilm über die Konferenz wurde gezeigt. Anschließend wurden noch einige Delegierte aus den verschiedenen Komitees für ihre Leistungen ausgezeichnet.
Nach einer sehr intensiven Woche als UN-Delegierte traten wir den langen Heimweg per Zug nach Freiburg an. Dort wartet nun schon die nächste Herausforderung, denn bald stehen die Abschlusspräsentationen unseres Seminarkursjahres an.

Wir bedanken uns herzlich für die Unterstützung der Angell Schulstiftung und hoffen, dass auch kommende Jahrgänge die Chance auf eine Fahrt zu einer MUN-Konferenz erhalten!

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